Auch impression X4 atom und FR1 dominieren das 360°-Festival-Rigg
Kürzlich fand die 10. Jubiläumsausgabe des iHeartRadio Music Festivals in Los Angeles statt. Unter den hochkarätigen Künstlern war auch Usher, der auf einer rot beleuchteten Bühne auftrat. Sowohl sein 20-minütiges Set als auch das allgemeine Festival-Lichtrigg im iHeartRadio Theater LA waren mit GLP-Scheinwerfern bestückt, die von Volt Lites vor Ort geliefert und von LD Matt Ardine und Programmierer Mark Butts eingesetzt wurden.
Das Rigg selbst enthielt mehrere Strecken aus insgesamt 36 GLP X4 atom – von Ardine als „eine kostengünstige Möglichkeit, das Licht-Rigg groß aussehen zu lassen“ beschrieben. Zusammen mit nicht weniger als 77 dezenten GLP FR1, enthielt das Set von Usher auf Wunsch des Designteams des Künstlers, bestehend aus Eric Gorleski und John McGuire von der Kreativagentur TrasK House, zusätzlich noch GLP FR10 Bars.
„Wir wollten, dass sich Ushers Set anders anfühlt als die anderen Performances im Theater; mit einem intimeren, aber immer noch 1,5 Meter sozial distanzierten Gefühl, das den Fokus auf die Live-Band und Ushers Tanz lenkt“, bemerken die Designer. „Da wir nicht auf Video-Content zurückgreifen konnten, war uns klar, dass wir uns stark auf Lichtelemente würden stützen müssen.“
Hier trat Matt Ardine, genau wie Mark Butts einer der festen LDs des iHeartRadio Theaters LA, auf den Plan: „Ich entwarf das Grundgerüst für das gesamte Festival und arbeitete dann mit jedem Künstlerteam zusammen, um einen individuellen Look zu schaffen, der der Marke des Künstlers entspricht.“
„TrasK House hatte bereits eine Idee für Usher im Kopf. Kaum hielt ich den Plot ihres Riggs in Händen, war mir klar, dass ist einzigartig! Nachdem das Rigg installiert war, gingen Eric und John die Programmierung durch und gaben Mark detailliertere Anweisungen für jeden Song“, fährt Ardine fort.
„Matt und Mark verstanden das Konzept sofort und waren begeistert hierfür die neuen FR10 Bars ausprobieren zu können“, bemerkt das Team von TrasK House. Das Kreativteam arbeitete eng zusammen, um den Winkel und den Zuschnitt der Lichtdecke so festzulegen, dass die Wirksamkeit vor der Kamera maximiert wird. „Mark erkannte schnell, wie leistungsstark die FR10 Bars sind und konnte sich während der gesamten Performance wirklich auf sie als Hauptquelle verlassen.“
Das Theater war sorgfältig auf bestehende COVID-19-Schutzmaßnahmen hin angepasst worden, wie Matt Ardine erklärt: „Für diese Show rissen wir die Bühne heraus und bauten ein 360°-Set, das den gesamten Bühnen- und Publikumsraum ausfüllte. Da der bestehende Lichtplot nicht mit diesem neuen Set vereinbar war, nahmen wir jede Lampe ab, versetzten sie an eine neue Position und mieteten dann auch noch 200 weitere Scheinwerfer, um den Raum zu füllen.“
Doch Matt stellt fest, dass das fehlende Publikum die kreativen Möglichkeiten tatsächlich vervielfacht hat. „Hier ging es meist nur um das, was wir durch die Linse der Kamera sehen. Bei meinen Vor-Corona-Shows musste ich aber immer noch sicherstellen, dass auch das Publikum eine gute Sicht hat. Vom filmischen Blickwinkel aus gesehen, können wir eine Live-Publikumsshow nicht anhalten, um einen Song nochmal zu machen, um diesmal nur mit einer Steadicam zu drehen. Da wir aber kein Publikum hatten, konnten wir uns einen Arbeitsablauf gönnen, der eher dem von Dreh von Musikvideos ähnelt. Dieses neue Format für das iHeartRadio Festival ist also eine Art Mischung aus Live-Konzert und Musikvideo.“
Ardines Ziel war es daher, jedem Kamerawinkel einen vollständigen Hintergrund zu geben, und die große Anzahl von FR1 machte das möglich. „Ich liebe es, dass sie so klein sind! Ihre Base verschwindet einfach. Normalerweise halten wir sie auf vollem Zoom und dimmen sie weit herunter, um ein bisschen Glanz vor der Kamera zu erzeugen. Bei einigen Gelegenheiten haben wir den Zoom ganz eng gestellt und hatten plötzlich einen Look, der nach tausend Beams aussah.“ Für die anderen Künstler stand den Designern immer noch die Decke aus 36 GLP X4 atom zur Verfügung.
Über die FR10, die Ardine zum ersten Mal auf der LDI 2019 gesehen hatte, sagt er: „Dieser Scheinwerfer ist einzigartig, weil man mit nur einer kleinen Anzahl schon riesige Beam-Looks erzeugen kann. Und die Beams sind alle in einer geraden Linie mit perfekten Abständen! Mit weitem Zoom hingegen wirkt es wie ein Vorhang aus Licht.“
„Tatsächlich waren sie an vielen Stellen der Songs das einzige Licht, das neben einem remote gesteuerten Verfolger verwendet wurde. Die einzeln steuerbaren Zooms ermöglichen vielseitige Looks. Die Lampe kann also einerseits als Eye-Candy-Effekt fungieren, im nächsten Moment ein Washlight sein und am Ende des Songs als Hintergrundbeleuchtung dienen.“
Abgesehen von der Möglichkeit riesige Beams aus einer LED-Quelle zu generieren, seien die FR10 Bars auch besonders hell, wie er bemerkt: „Selbst wenn der Zoom der FR10 Bars ganz eng gezogen ist, kann man ihre Beams auch bei Umgebungslicht noch sehen. Das ist ziemlich einzigartig für eine LED-Bar.“
Matt Ardine hat im Laufe der Jahre immer wieder ins GLP-Portfolio gegriffen. „GLP-Scheinwerfer haben einen großen Zoombereich, sind 120V tauglich und haben ein geringes Gewicht. Wir nutzen X4 Bars seit sie auf dem Markt sind. Und ich bin ein großer Fan der atoms, die ich regelmäßig für iHeart-Shows verwende.
Die erfolgreiche Inszenierung der Usher-Performance geht zu gleichen Teilen auf das Konto von Programmierer Mark Butts, der an einer grandMA2 arbeitete. Als erfahrener Anwender der X4 Bar 20 von GLP habe er sich darauf gefreut, die FR10 testen zu können, die er im Pixelmapping-Mode laufen ließ.
„Mir gefällt, dass der Lichtaustritt der einzelnen Pixel viel größer ist als bei den X4-Bars. Ich fand, dass das vor der Kamera eine Menge hinzugefügt hat, und sogar der Regisseur [Michael Dempsey] nahm davon Notiz. Der individuelle Zoom ermöglicht einzigartige Bilder und schafft eine weitere Steuerungsebene. Damit lassen sich großartige Washes, aber auch wirklich vielseitige Effekte realisieren."
Eric Gorleski und John McGuire waren von der Inszenierung ebenso begeistert wie das Team von Usher. „Wir haben schon früher Lichtdecken mit den X4 Bars von GLP gebaut, aber die FR10 Bars lieferten nun eine neue, noch leistungsfähigere Variante. Die von Mark programmierten individuellen Zoom-Effekte sahen vor der Kamera fantastisch aus und fügten eine subtile Bewegung hinzu, die die Darsteller nicht ablenkte. Die hohe Leistung und der weite Zoombereich des FR10 ermöglichten eine sehr gute Bühnenabdeckung mit einer reduzierten Anzahl von Geräten.“
„Usher sah großartig aus, eingehüllt in stark gesättigte Farben, die dazu beitrugen, die einzelnen Nummern und unsere Performance als Ganzes sichtlich vom Rest der Show zu entkoppeln.“
Und was die FR1 innerhalb des allgemeinen 360°-Settings betrifft, schließt Matt Ardine: „Sie haben einen großartigen Job gemacht – insbesondere bei Miley Cyrus, da wir hier Sternfilter in allen Kameras hatten. So wirkte ihr Set, als käme es direkt aus den 1980er Jahren – und es war fantastisch!“